Am Sonntag, 22.8.2021, feierte die evangelische Kirchengemeinde Wickrathberg das 200-jährige Bestehen des jetzigen Friedhofes in Wickrathberg.

Im Vorfeld wurde viel Arbeit geleistet, damit dieses Fest in Form eines Gottesdienstes auf dem Friedhof begangen werden konnte. Der Unsicherheitsfaktor war das Wetter. Waren die Prognosen noch am Vortag sehr bescheiden, so zeigte sich der “Sommer“ sehr versöhnlich und die Sonne begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste und Ehrengäste.

Jens Ebmeyer, Kantor in Wickrathberg, begrüßte bereits früh die Ankommenden mit seinem Orgelspiel, das verstärkt auf dem ganzen Gelände zu hören war.

Pfarrerin Esther Gommel-Packbier war die Freude über das Jubiläum, die Vielzahl der Besucher und das schöne Wetter, deutlich anzusehen. Mit den Pfarrerkollegen Olaf Nöller von der evangelischen Kirchengemeinde Rheydt sowie Burkhard M. Kuban von der Friedenskirche Mönchengladbach, gestaltete sie den Gottesdienst.

Musikalische Helfer waren Jens Ebmeyer (Keyboard), Waldemar Jankus (Trompete) und der Gesangverein „Eintracht“ Wickrathberg unter Leitung von Heinz-Josef Fröschen. Letztere freuten sich besonders, war es doch nach über eineinhalb Jahren, Corona bedingt, der erste Auftritt des Männerchores.

Unter den Gottesdienstteilnehmern waren Gülistan Yüksel (MdB), Staatssekretär Dr. Günter Krings (MdB und selbst Gemeindemitglied in Wickrathberg), Oberbürgermeister Felix Heinrichs sowie Superintendent Pfarrer Dietrich Denker.

Die Besucher nahmen nicht nur am Gottesdienst teil, sondern lauschten auch konzentriert den vielschichtigen und thematisch ausgerichteten Ansprachen.

Pfarrer Nöller, Pfarrerin Gommel-Packbier und auch Pfarrer Kuban schilderten die Bedeutung des Friedhofes aus ihren Blickwinkeln. Der Friedhof ist ein Ort der Hoffnung, des Abschiedes, der Trauer, der Erinnerung, der Sehnsucht, des Glaubens und der Liebe. Dazu ist er, durch seine, dank Herrn Schrey (Friedhofsgärtner und Presbyter), äußerst gepflegte Anlage, auch ein Ort der Besinnung und Erholung.

Die vorgenannten Politiker bedankten sich für die Einladung sowie das Engagement und schilderten in kurzen Ansprachen ebenfalls die Bedeutung von Friedhöfen allgemein und besonders des hiesigen.

Auch die verschiedenen Bestattungsformen waren Thema von Ansprachen. Insbesondere Iris Lau (Dipl. Kräuterpädagogin AT) wies auf die neue Bestattungsform in Form eines Grabes nach Überlieferung von Hildegard von Bingen hin. Das Grab wird mit Kräutern und Stauden bestückt und dient nicht nur einer schönen Optik, sondern auch praktischem Nutzen für Mensch und Tier.

Ein Plan des Friedhofes wies auf die verschiedenen Themen und Ausstellungen hin. Bemerkenswert auch, dass es auf dem Friedhof zwei Bienenstöcke gibt.

Die Festveranstaltung war der Auftakt zum landeskirchlichen Projekt „Ort der Hoffnung“, an welchem auch die anderen evangelischen Pfarreien mit ihren Friedhöfen teilnehmen.

Ein Besuch des Friedhofes in Wickrathberg lohnt sich allemal. Und dass der liebe Gott den Wickrathbergern zugetan ist, bewies er durch anständiges Wetter.

Text: Jochem Enzenmüller